Uuups...?

Update-Ratgeber: Was alles schiefgehen kann und wie man es wieder hinbiegt

Neu Letzte Durchsicht: 23.3.2011

Über die unterschiedlichen Versionen von Hard- und Firmware habe ich mich im Versionenkalender schon ausgelassen. Diese Lektüre ist unbedingt vorzuziehen, bevor man sich hier weiter Rat holt. Insbesondere über die unterschiedlichen Hardwareversionen sollte man Bescheid wissen.

Das 193(plus) (und die darauf basierenden Derivate 82system(plus), 192(plus), 292, 293, und weitere natürlich auch) können sich ihre Firmware auch über einen per Menü initiierten „Anruf“ bei einem Tiptel-Telefonserver selbst aktualisieren („Einstellungen – System – Update über ISDN“). Dieser Weg ist für ein einfaches Update immer vorzuziehen, da durch entsprechende Prüfmechanismen die richtige Firmware sichergestellt wird. Nachfolgend beschreibe ich daher nur das Update über RS-232, welches für das alte 192 und 193 (ohne „plus“) und das alte 82system ohnehin die einzige Möglichkeit ist. Auch eine Firmwarekorrektur oder ein eventuelles Downgrade lassen sich so durchführen.

Anzeichen für ein fehlgeschlagenes Update (ausgenommen nicht erfolgte Updates via ISDN, falls es keine neuere Version gibt) ist in der Regel, dass das Telefon nicht richtig startet: Das Display bleibt weiß oder die Meldung „Initialisierung, bitte warten“ bleibt länger als eine Minute stehen oder der Loader selbst meldet sich: „Loader V1.x“. Und das ist das wirklich beruhigende: selbst bei fahrlässig oder willentlich (zum Test) falsch geflashter Firmware ist der Loader oft noch funktionsfähig und gestattet die erfolgreiche Selbsthilfe.

Wir brauchen:
1. die Software für den PC (Windows XP, Vista, 7, für Linux und Mac ist mir leider nichts bekannt!)
2. die richtige Firmwaredatei für unser Gerät
3. ein Kabel (RS-232 → RJ-14, 6P4C, auch als Western 6/4 bekannt)

Achtung: Die Updateprozedur über RS-232 ist bei beiden Geräten absolut identisch, aber die Firmwareversionen sind inkompatibel zueinander! Eine falsche Firmware macht das Gerät unbrauchbar!

Zu 1. und 2.: Die PC-Software und die aktuellen Firmwares kann man auf der im Frühjahr 2010 neu gestalteten deutschen Homepage der Fa. Tiptel herunterladen: http://www.tiptel.de/support/download/
Dort bitte genau auf die richtige Version (mit oder ohne „plus“ achten). Tiptel warnt inzwischen freundlicherweise selbst vor möglichen Verwechslungen.

Zu 3. Das passende Kabel dazu hat man hoffentlich noch. Wenn nicht: Es tut ein x-beliebiges anderes von Tiptel: ich habe diverse Kabel von anderen Telefonen und Telefonanlagen verglichen und nie irgendeinen Unterschied feststellen können. Wenn man keines mehr hat, kann man sich – entsprechendes Geschick vorausgesetzt – auch eines bauen. Zur allergrößten Not tut es sogar ein aus einem Mauskabel und einem Modemkabel zusammengeknüppertes Gestrüpp. Im Kabelratgeber vom Tiptel 195 habe ich u.a. das PC-Verbindungskabel beschrieben. Sollte der PC keine RS-232 mehr besitzen (was bei neueren Geräten inzwischen die Regel sein dürfte), hilft ein entsprechender USB-Seriell-Wandler aus dem Computerfachhandel. Leider läuft auch da nicht immer alles problemlos, dann bitte auch diese Hinweise beachten (insbesondere muss die virtuelle COM im Bereich 1-4 liegen!).

Wenn Firmware und Software heruntergeladen, erstere entpackt (Dateiendung .hex) und letztere installiert ist, das Telefon mit dem PC verbunden und die zugehörige COM-Schnittstelle bekannt ist (sie muss im Bereich 1-4 liegen), kann die Software gestartet werden und im untersten Auswahlpunkt „Konfiguration“ die richtige COM eingestellt und getestet werden. Auch der Aufruf vom Menü „Hilfe-Info“ testet die Verbindung und zeigt die aktuelle Version von Software und angeschlossener Hardware sowie deren Firmware an – ohne Telefon gibt es leider nur eine Fehlermeldung.

Im Bereich rechts neben der COM-Konfiguration findet man auch den entsprechenden Bereich für das Firmwareupdate. Dieses läuft prinzipiell in diesen Schritten ab:

  1. Festlegung, ob Daten gesichert und wiederhergestellt werden sollen (Häkchen entsprechend setzen). Man sollte sich nicht zu sehr auf diese Funktion verlassen und lieber zuvor alle wichtigen Einstellungen, Ansagen, Telefonbücher mit Hilfe des Programms manuell sichern. So hat man im Falle eines Crashes ein vernünftiges Backup. Achtung: Ansagen des Anrufbeantworters und Aufzeichnungen werden von dieser Funktion nicht gesichert, hier muss man immer manuell sichern!

  2. Mit Klick auf „Übertragung starten beginnt ein Auswahldialog zur Firmware. Hier die zuvor entpackte Firmwaredatei auswählen. Falls unter 1. ausgewählt, wird die Software die bisherigen Daten und Einstellungen nun sichern.

  3. Anschließend erscheint die Aufforderung, das Telefon auf den Betriebsmodus „Firmware laden“ zu stellen. Beim Tiptel 192/193 (alt) findet man ihn unter „Einstellungen – System – Neue Software laden“, bei den „plus“-Geräten unter „Einstellungen – System – Update über RS232“.

  4. Wenn die Verbindung funktioniert, dreht sich im Display des Telefons ein kleines Symbol wie irre und im PC-Programm erscheinen Fortschrittsbalken. Die Übertragung der Firmware kann einige Minuten dauern.

  5. In der Regel startet das Telefon nach dem Updatevorgang erneut selbsttätig. Nach erfolgter Initialisierung sollte das PC-Programm die evtl. zuvor gesicherten Daten wieder zurück überspielen. Bei nicht zu großen Versionssprüngen bleiben die Einstellungen in der Regel jedoch erhalten.

Sollte das Telefon aus irgendwelchen Gründen nicht normal funktionieren, lässt sich auf ähnliche Weise auch die Firmware erneuern. Das richtige Vorgehen hängt hierbei ein bisschen vom Grad des Defektes ab. Achtung: In diesem Falle funktionieren der Verbindungstest und die Rettung der Daten nicht. Das ist dann aber auch kein Indiz für eine fehlende Verbindung zum Telefon!

Nun sollte es bei 4. weitergehen. Wenn man eine kompatible Firmware erwischt hat und die Übertragung durch Kabel und ggf. USB-Seriell-Wandler störungsfrei verlaufen ist, startet das Telefon anschließend neu (falls nicht, den ISDN-Stecker nochmal für ein paar Sekunden ziehen). Im Idealfalle ist das Telefon damit gerettet!

Da ich diesen Ratgeber erst neu erstellt habe, bitte ich alle, die – erfolgreich oder nicht – ihr Telefon hiermit reaktiviert haben oder es wollten, mir eine kurze Nachricht (E-Mail) mit Dank oder Verbesserungsvorschlägen zukommen zu lassen – die hoffentlich nicht maschinenlesbare Beschreibung dazu findet sich hier.

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