Ende in Sicht.

Neu am 1.03.02004

Die eifrigen Bauhomepagemitleser mussten fast ein Jahr warten, bis sich hier eine Fortsetzung der Geschichte einfindet. In der letzten Episode wurde schlussendlich das Dachzimmer in Betrieb genommen. Zwischenzeitlich wurde aber durchaus gearbeitet. Der Boden wurde im April 2003 gemacht, gefliest wurde schon im Mai. Bodenfliesen folgten im September, und Mitte November kamen die Arbeiten zu einem vorläufigen Ende – bis auf Kleinigkeiten. Aber der Reihe nach:

Da war zunächst das Badezimmer. Als erstes gab es eine nivellierte Platte für die Duschwanne. Die war nötig, weil das Abflussniveau leider sonst nicht ausgereicht hätte. Nach einer umfangreichen Nässeisolation von Grund und Wänden wurde dann die Duschwanne, nachdem der erforderliche Platz für den Abfluss kunstvoll aus dem Acrylschaum ausgeschnitten wurde, mit hochflexiblem Bau(fliesen-)kleber eingepasst. Trotz langer Trockenphase muss sich später irgendwas vom Untergrund gelöst haben, denn beim Betreten der Wanne knarzt es leicht aus dem Untergrund, und besonders gelungen ist die Schallisolation leider auch nicht. Aber glücklicherweise ist davon eine Etage tiefer nicht mehr viel zu hören.


Anschliessend ging es um den Fußboden. Ich hatte mich dazu entschieden, die Nivellierung des Untergrunds allein mit Trockenschüttung zu realisieren und darauf extrastarke Estrichplatten zu verlegen, schließlich wurden es aber doch nur die normalen. Die bisherige Konstruktion aus Schaumplatte und Mineralwolleschicht war mir zu nachgiebig, ich fürchtete längerfristig um die Stabilität der Bodenfugen.


Für die Nivellierung hatte ich mir selbst ausgedacht, Leisten an die Wände zu schrauben und meine Alu-Richtlatte als passendes Abziehstück zu verwenden. Das hat auch hervorragend funktioniert. In der umfangreichen Schüttungsschicht verschwanden neben den Heizungsrohren auch Unmengen von Reststücken Gipskarton und Gipsfaser, was schließlich einen ganzen Sack Schüttung eingespart und eine entsprechende Menge Müll vermieden hat.


Lediglich für den Duschwannenabfluß musste ein kleiner Kasten vorgesehen werden. Das Ergebnis war ein praktisch nicht mehr nachgebender perfekt waagerechter Boden. Dann konnte es mit dem Fliesen losgehen.


Der besonders feuchte Bereich um das Waschbecken wurde zuvor ebenso isoliert wie bei der Duschwanne. Wir haben vom Boden beginnend gefliest, und dabei als Auflage Gipsfaserreste verwendet. Der 12 mm breite Spalt ist dann groß genug, um später die Bodenfliesen darunter zu schieben. So bleibt die Dehnungsfuge später bündig mit der Wand. Man hätte auch erst den Boden fliesen können, aber dann hätten die Bodenfliesen doch wieder gelitten.

Im Installationsschacht wurde, nachdem der Fliesenspiegel klar wurde, eine Inspektionsöffnung vorgesehen, die später nur mit einer Fliese mit Magnetplatten verschlossen wurde und auch nach dem Verfugen und dem Anbau der Armaturen noch Zugriff auf die Absperrhähne bot.




Nach dem Verfugen der Wände als Zwischenschritt vor den Bodenfliesen: Die Fußbodenheizung. Das WarmUp-System wird einfach auf einer speziell grundierten Fläche ausgelegt und mit Klebeband fixiert, anschließend komplett abgeklebt. Darüber kann auf ganz normale Weise mit Fliesenkleber im Dünnbett gearbeitet werden. Von besonderem Vorteil ist die geringe Höhe des Systems: ein Übergang von beheizten zu unbeheizten Flächen gelingt mühelos ohne Niveauunterschiede.

Unter dem nicht grundierten Bereich befindet sich der Bodenfühler der Heizung, dessen Leerrohr bereits beim Auslegen der Bodenplatten berücksichtigt wurde.


Nach dem Fliesen des Bodens zuguterletzt noch die Konstruktion für die Decken: Aus Lattenresten wurde eine einfache Konstruktion gezimmert und genau ausgeglichen befestigt. Die kleinen Platten pressen Mineralwollereste an die Dampfsperre, um deren Bewegung und damit verbundenes Knistern bei Druckunterschieden zu verhindern, eine Notwendigkeit, die sich erst aus dem Bauablauf ergab und auf die so in allen Flyern und Fachhinweisen nicht aufmerksam gemacht wurde. Nicht ganz komplett dokumentiert sind:

A) zusätzliche Leisten unter diese Konstruktion, um das Ansetzen einer schmalen Reihe Zusatzfliesen und der damit verbundenen ungünstigen Optik zu vermeiden.

B) Zusätzliche schmale Leisten auf der Schräge, die – anders als im übrigen Dachstuhl – eine Hinterlüftung der später angebrachten Holzpaneele ermöglichen.

C) ein zusätzliches 100-mm-Flexrohr durch den Installationsschacht in den Spitzboden. Dieses dient als zusätzliche Raumentlüftung, bleibt dabei aber von den aus dem Keller aufsteigenden Gerüchen im Installationsschacht entkoppelt.

Decke und Dachschräge wurden anschließend mit transparent weiß gewachsten Kieferpaneelen verkleidet. Zuvor wurde noch ein Halogentrafo installiert, der sechs an der Decke verteilte kleine Aufsatzleuchten versorgt. Zwei der Leuchten wurden über der Dusche platziert, die übrigen auf der Restfläche so verteilt, dass ich keine extra Kabel anstücken musste...

Der Türeinbau war wie schon vom Dachzimmer her gewohnt problemlos. Es musste allerdings ein neues Schloß für die Betätigungsolive gekauft werden, dessen Schließriegel und Türfalle nun im Futter anstößt – ein unschönes Geräusch, hier muss ich noch für Abhilfe sorgen. Dann noch die Armaturen, Keramik, Duschkabine, auch der Klempner kam noch zwischendurch und hängte den längst vorhandenen Heizkörper auf, und dann: Wasser marsch – ohne Zwischenfälle ging das Bad in der ersten Novemberwoche in Betrieb, vor Gretkes 40. Geburtstag und damit bereits für Gäste benutzbar.

Das Badezimmer – endlich fertig


Naja ... noch nicht ganz. Ein Kranz um das Dachfenster fehlt noch. Ein bisschen schade ist es jetzt wegen der zögerliche Entscheidung gegen einen Wechsel in den Dachsparren: Das Fenster ist nun recht klein und schmal geraten, aber noch ausreichend. Aber neu würden wir es breiter machen. - Der üblichen diagonalen Anordnung der Bodenfliesen gingen viele Alternativüberlegungen voraus, aber letztlich haben wir uns doch für diese konventionelle, ruhige Optik enschieden. Sie sind mittelgrau verfugt, etwas zu hell, während die Wandfliesen mit einem sehr dunklen Terrabraun harmonieren, das auch gut zu den Möbeln passt.


In jedes gute Bad gehört eine Sitzgelegenheit, und sei es, um seine Sachen darauf für die Nacht abzulegen – hier in Gestalt eines einfachen Rattanstuhls. Zwischen Tür und Oberkante des Heizkörpers der Platz für den Fußbodenthermostaten. Das mitgelieferte Elektronikteil schießt aber mit Kanonen nach Spatzen und wurde wegen seiner hervorragenden Regeleigenschaften zum Dienst im Wohnzimmer befördert, für hier tut es ein einfacher Bodentemperaturbegrenzer, denn die 300 Watt Heizleistung reichen auch nach stundenlangem Betrieb gerade zur Füßewohlfühltemperatur. Momentan werden sie über eine Sicherung in der Unterverteilung aktiviert.


Armaturen und Betätigungsplatte sind ebenso wie die Duschkabine in mattchrom gehalten, der Unterwaschbeckenwust verschwindet in einer Halbsäule, denn Platz gibt es in den Schränken genug. Das Wand-WC wurde ergonomisch höher gehängt als im übrigen Haus – eine sitztechnische Wohltat. Die Leuchten über dem Spiegel werden über einen Wandschalter, in Kombination mit einer Steckdose, aktiviert.


Die fixilbeschichtete Echtglasdusche von Schulte trennt durch ihre Transparenz den Raum nicht auf. Der Traum der ebenbodigen Duschtasse ließ sich wegen der Abflüsse nicht realisieren, aber auch dieses Ergebnis kann sich sehen lassen. Ein Trost für alle Skeptiker: mit dem Abflüssen gibt es wirklich keine Probleme, das Wasser läuft ohne jede Pfützenbildung sofort ab. - Die Deckenleuchten sind übrigens ein sehr preiswertes Fabrikat von IKEA.

Wirklich fertig? Nein!


Zwar hat es das Restholz für den Flur auch noch vor der Festivität an die Decke geschafft, aber nun muss das Treppenhaus noch gemalert werden, und Fußleisten im Flur fehlen auch noch. Aber dann müssen wir uns endgültig eine ergiebige andere Freizeitbeschäftigung suchen! Übrigens: das kleine weiße Ding an der Decke ist einer der ansonsten im Haus zahlreich verteilten Rauchmelder.

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