Volker's private Kurztests
Gesammelte Erfahrungsberichte zum Thema
Audio – HiFi, tragbares
und sonstige Geräte
Neu erstellt am 20. August 2000, erweitert am 9.9.2001, durchgesehen und auf den letzten Stand Juni 2010

Die beschriebenen Geräte:

HiFi und Mini-HiFi, Anlagen

Technics SL-P277A (CD-Player)

SONY TC-K511S (Cassettendeck)

SONY MD-JE500 (MiniDisc)

Onkyo TX-SV525R


kleine tragbare Geräte (Radios, CD, MD)

SHARP MD-MT20 (MiniDisc)

AIWA HD-S200 (DAT)


Mikrofone, allerlei nützliches Zubehör

Medion Power Saver

Beyerdynamic DT-880 und andere Kopfhörer

Beyerdynamic MCE-82 (Stereo-Elektret-C-Mike)

B-Tech BT26 (Phono/Mikrofonvorverstärker)

Der c't-Mikrofonverstärker MVV

t.bone SC 1100 – Condensermikeattacke aus China

MXL 603S – Kleinmembran-Kondensatormikrofone (Stereo-Paar)



Hifi, Audio, Anlagen


Technics SL-P277A

HiFi-CD-Player, gekauft 6/1990 (!), damals 448,- DM

Was hat sich seither technisch eigentlich signifikant verbessert?

Top-Technik, die sich noch heute sehen und hören lassen kann!

Der kleinste aus der damaligen Playerfamilie, schon mit MASH, aber noch nicht mit 1-bit-Wandler. Schon damals galt das Ding als Maßstab für perfekte Fehlerkorrektur. Seit 20 Jahren bei mir im Dauerstreß, läuft das Gerät noch immer beinahe tadellos und benimmt sich auch bei schwierigen CDs mit Fehlern absolut mustergültig. Ich habe viele Neuentwicklungen der letzten drei Jahre an kleinen Defekten verzweifeln hören. Einzig gab es mal Aufschaukelungsprobleme bei bestimmten CDs, die durch eine eingeschliffene Delle im CD-Gegenlager verursacht wurden. Das vor 15 Jahren beschaffte Ersatzteil (ein kleines Plastikplättchen) wartet noch immer auf den Einsatz, da ich die Delle zunächst vorsichtig herausgeschält hatte, was sich letztlich als ausreichend erwies.

Erst der 477er war damals mit optischem Ausgang ausgestattet. Der lag aber fernab meiner damaligen finanziellen Möglichkeiten. Glücklicherweise verwenden alle x77-Geräte die gleiche Platine. Den Opto-Ausgang habe ich durch Nachbestücken der Platine und einen schnöden Durchbruch auf der Gehäuserückseite für ca. 10 DM Materialwert nachgerüstet :-).

Die offensichtlich exzellenten Leseeigenschaften führen wohl auch dazu, daß mein Gerät einem leider weit verbreiteten Vorurteil entgegen auch CD-RWs völlig klaglos liest! Ein 20 Jahre altes Gerät!!! Jedem Hersteller, der sich heutzutage noch traut, CD-RW-unfähige Pickups einzubauen, sollte man seine Geräte um die Ohren pfeffern bis es klingelt!


SONY TC-K511S

Stereo-Tapedeck, 3-Kopf, manuelle Bandeinmessung, Dolby S, NP ca. 550,- DM

Dieses an sich unspektakuläre Gerät ist bei mir für sämtliche Kassettenarbeit zuständig. Ich würde diese Technik jedem Autoreversegerät auch heute vorziehen. Keineswegs als Schnickschnack zu bezeichnen sind die Bandeinmessung und das Hinterbandhören. Mit ersterer kitzelt man auch aus betagten Bändern zuweilen noch erkleckliche Aufnahmequalitäten heraus, aber besonders die mögliche exakte Einpegelung auf den richtigen späteren Wiedergabelevel kommt den Dolby-Kompandern (B, C und S) sehr zugute. Dolby S funktioniert ohne diese Dinge ohnehin nicht vernünftig. Die Hinterbandkontrolle entlarvt schon bei der Aufnahme jeden hörbaren Bandfehler und evtl. Übersteuerungen zuverlässig.

Die wirkliche Offenbarung ist aber Dolby S. Wo Dolby B und C dem Höhen und Mittenrauschen zu Leibe rücken, nimmt sich Dolby S auch effektiv den tieferfrequenten Anteilen bis hin zum Rumpeln an. Der Vergleich zwischen Dolby B und S gleicht ein wenig dem was man sonst zwischen Band und Original heraushört.

Dolby S ist freilich auf eine exakte Aussteuerung der Bandmagnetisierung angewiesen. So sollte man sich der kurzen Mühe unterziehen, möglichst jede Charge der Lieblingskassette, mindestens aber jede verschiedene Sorte, vor der Aufnahme einzumessen. Weiterhin ist es sehr wichtig, die so aufgenommenen Kassetten nach allen Reglen der Speicherkunst aufzubewahren, denn schon geringe Pegelverluste auf der Magnetisierung lassen die Aufnahme dumpf und farblos erscheinen. Ein behelfsweises Umschalten von C auf B, wie man es früher noch machen konnte, ist hier nicht drin: Dolby S-Aufnahmen sind ohne den Expander bei der Wiedergabe schlicht unanhörbar.

[2010]: Die Altererungseffekte auf den Cassetten sind leider beträchtlich. Kaum eine Cassette mit Dolby S ist jetzt noch halbwegs anhörbar.


SONY MD-JE500

MiniDisc-Deck, Buchstabentasten-Fernbedienung, Digital in/out

Mehr Komfort beim Editing

Dieses Gerät habe ich durch einen Defekt zu Gesicht bekommen: ein Hilferuf über eine verklemmte Mechanik, von der ich bis heute nicht weiß, wie das passieren konnte, aber es war ein leichtes, die Blockade zu entfernen, und seither läuft das Gerät prima.

Ja, das ständige Stöpseln und Gefummel mit dem tragbaren MD an der Anlage ist schon etwas lästig. Auch nach der fünften überspielten CD überkommt einen der Wunsch nach mehr Komfort bei der Titeleingabe. Sollte man sich nicht doch etwas ordentliches für zu Hause zulegen? Spätestens nachdem das besagte Gerät bei mir testgelaufen ist, fällt die Zurückhaltung äußerst schwer.

Das betagte Produkt der damaligen Oberklasse bietet da doch deutlich mehr Komfort. Tasten, Display und Fernbedienung sind ein Segen, auch das Editing ist besser. Zum Markensetzen bieten die großen Decks eine Rehearsel-Funktion, mit der man den Trennpunkt vorhören und fein verschieben kann, bevor man die Aktion ausführt. Es sind Timeraufnahmen möglich (die TOC wird dabei jedoch nicht aktualisiert, weswegen man das Gerät innerhalb eines Monats (eine Woche bei neueren Geräten) nach der Aufnahme kurz in Betrieb soll, um die Aufnahme dauerhaft zu sichern – solange wird die TOC im Gerät gepuffert). Der größte Gewinn zeigt sich jedoch in der großen Tastatur mit allen Buchstabentasten. Zwar ist die Anordnung gewöhnungsbedürftig, aber bereits nach kurzer Zeit hat man die nötige Übung. Auch der Zwang zum Pausenmodus entfällt, Eingaben können sogar während der Aufnahme getätigt werden.

Die MD-Mechanik arbeitet schnell, leise und macht einen sehr zuverlässigen Eindruck. Im Vergleich mit der Compact Cassette ist auch das Handling Spitzenklasse, auch und gerade im Auto. Schade, daß sich die MD im Autosektor nicht durchsetzen kann – vielleicht ändert sich das mit den LP-Modi?

Mit dem neuen MD-JE640 beginnend kann man an gehobenere Sonygeräte sogar eine stinknormale PS/2-Tastatur vom Computer anschließen (problemlos während des Betriebs), mit der sich neben der Titeleingabe auch sämtliche Laufwerksfunktionen und etliche Editing-Operationen erledigen lassen. Sony bietet inzwischen auch knuffige Kombidecks mit CD und MD an, die ebenfalls die neueren Modi MDLP (Longplay 2x, 4x) und das „Scale Factor Editing“ (S.F.) beherrschen (nachträgliches Ein- und Ausblenden und dauerhafte Pegelanpassungen). Vorteile des Kombidecks: Es überspielt in bis zu vierfacher Geschwindigkeit. Wenn man jedoch wie ich Wert auf absoluten Bedienkomfort und einen Digitalausgang legt, braucht man ein Einzeldeck so ab dem 640 aufwärts. Mal sehen, wie lange ich noch widerstehen kann :-)


SONY MDS-S39

MiniDisc-Deck für Kompaktanlagen, Buchstabentasten, Digital in/out

[2010] Vor einigen Jahren habe ich dieses Deck gebraucht defekt bei ebay erstanden. Der Laufwerksschaftfehler war schnell repariert. Es wurde also kein 640er, auch habe ich keine Longplaymodi, aber immerhin die Möglichkeit, Digitalaufnahmen auch digital auf den PC zu bekommen. Das Deck ist ansonsten unauffällig und präzise, die Fernbedienung die gleiche wie beim JE500. Freilich: mit heutigen Maßstäben betrachtet sind die Editiermöglichkeiten antiquiert. Eine USB-Buchse wäre fein ...



Onkyo TX-SV525R, Infinity Kappa 6.2 und andere

Dolby-Surround-Prologic-Receiver, 4x80 / 2x120W, RecOut-Vorwahl, gekauft 1995, ca. 1300 DM

Hoffnungslos veraltet :-)

Das war meine schöne Anschaffung damals: Technik auf aktuellem Stand, und heute zählen DolbyDigital, dts zum „guten Ton“.


Angefangen hatte weiland alles mit der monatelangen Suche nach vernünftigen Stereoboxen. In Leipzig hörte ich die Kappas und war sofort verliebt. Schlappe 800 Märker das Stück, optisch nur bedingt Kindersärge, weil der Grundriß ein Trapez ist (Rückseite ist deutlich schmaler). Die 3-Wege-Baßreflexer sind ziemlich mäklig im Raum und fühlen sich erst ab einem halben Meter Wandabstand wohl, auch das Aufstellen auf Spitzen war erforderlich, vom dicken Lautsprecherkabel ganz zu schweigen. Ich halte ja sonst nicht viel von HiFi-Puristen, die den Unterschied zwischen optischem und Coax-Digikabel hören wollen – besonders wo der Quarzoszi bei schlechter Geräteaufstellung weit größeren Jitter verursacht. Aber der testweise Anschluß an 5 m 1,5² war enttäuschend, die 3 m 4² haben die Boxen erst aufatmen lassen. Der Center ist auch ein Infinity, nur die Rears haben mich nie recht überzeugen können, weswegen ich mich dann für zwei JBL-Controls entschieden habe.

Mit so einem Set kann der Onkyo ganz nett was anfangen. Im Stereobetrieb habe ich eigentlich gar nichts auszusetzen, der Prologic-Decoder produziert jedoch ein häßliches Rauschen im Center, was bei leisen Passagen durchaus störend ist. Das übrige Klangbild ist für meinen Geschmack für den Videogebrauch ausreichend – einen Subwoofer betreibe ich nicht, da die großen Kappas alles miterledigen (grandios: Kunzels Jurassic Lunch – der erste Dinotritt klingt wie die zufallende Haustür im Nachbarhaus).
Mit drei Video, 2 Tape (einer mit Hinterband) CD und Phono ist die Anschlußvielfalt ausreichend. Gut für damalige Verhältnisse, daß die drei Videoeingänge (Cynch) auch mit Bild umgeschaltet werden, heutzutage gehört so etwas zum absoluten Standard. Zwei geschaltete Euro-Steckdosen gehören auch dazu.
Die Fernbedienung ist ein Grauen – kleine Tasten, unübersichtlich angeordnet. Die Empfindlichkeit des Empfängers ist außerordentlich mäßig, ab 4 Meter muß man mit der Fernbedienung schon richtig zielen.
Der Standbyverbrauch beträgt nur schlappe 0,6 W. Das ist prima wenig und wird auch nur dadurch erzielt, daß der Onkyo einen zweiten kleinen Trafo ausschließlich für den Standby nutzt. Der dicke Haupttrafo ist erst bei eingeschaltetem Gerät unter Strom.

Mein heutiges Anforderungsprofil würde umfassen: geschaltete Steckdosen, vier Videoeingänge, davon zwei als Recorder, alle in S-Video; mindestens zwei optische und einen Coax-Digi-Eingang, frei auf Sources programmierbar, und natürlich auch 96kHz/24bit-tauglich, dts und möglichst 6.1. 1,5 Kilomark waren noch vor drei Jahren dafür schon zu veranschlagen, aber die Preise fallen beständig. Auf einen netten Gimmick möchte ich noch hinweisen: bessere Geräte besitzen einen Einmeßmodus, wo man die Fernbedienung am Hörplatz in Kopfhöhe platzieren muß – ein integriertes Mikro sendet Meßergebnisse per Infrarot zum Receiver, der sich damit auf die akustischen Eigenheiten des Wohnzimmers einstellen kann. Mir ist zu Ohren gekommen, daß man damit außerordentlich achtbare Ergebnisse erzielen kann.



Tragbare Audiogeräte (CD, MD, Henkelware)


weiterhin geplant: älteres Sony CD Portable D-247 (3s ESP)



SHARP MD-MT20


Portabler MD-Recorder, UVP ???, mediamarkt-Angebot München 4/2000: 349,- DM


Unzufrieden über das zeitige Ableben meines DAT-Recorders (s.u.) suchte ich nach Alternativen und wurde ausgerechnet bei der MiniDisc schwach. An diesem Gerät gibt es fast nichts zu meckern. Verwunderlich ist das Fehlen einer automatischen Aussteuerung, aber die sollte man sowieso nur in Notfällen verwenden. Der NiMh-Akku hält im realen Play-Betrieb weit über 10 Stunden, die Ohrstöpsel sind von guter Qualität (so gut Ohrstöpsel überhaupt sein können).

Besonders gefallen hat mir die griffige Anordnung der wesentlichsten Tasten. Sogar das Text-Editing ist trotz fehlendem Jog-Rad passabel möglich. Wichtig war für mich auch der mögliche Einsatz von Standardbatterien (2 Mignon). Eine ganz besondere Eigenheit zeigt sich beim digitalen Überspielen: Das Gerät erkennt und synchronisiert sich auf verschiedene Datenraten, ohne dabei unnötiges Resampling vorzunehmen. Das konnte ich mit Hilfe zweier geringfügig unterschiedlich schneller Datenquellen (Hifi-CD und ein billiges CD-Rom-Computer-Laufwerk) nachweisen - beide Male exakt gleiche Wiedergabe. Übrigens: Ich habe mehrfach und mit anderen Hörern Digital-Überspielungen auf MD und die Original-CD per synchroner Wiedergabe und Umschalten verglichen und keine Unterschiede hören können.

Besonderheiten: 1. Das Gerät puffert alle (!) TOC-Änderungen und schreibt sie erst beim Ausschalten in einem Rutsch auf die Scheibe. Das spart viel wertvolle Zeit. Von der ersten Änderung bis zur finalen Aktualisierung wird das MD-Fach mechanisch verriegelt. 2. Das Gerät besitzt eine Lademimik, die aber nur mit einem Akku-Pack funktioniert. Normale Mignon-Akkus lädt das Gerät nicht, um die fatalen Folgen einer versehentlichen Batterie-Ladung zu vermeiden. Dazu besitzt das Batteriefach einen Fühlerkontakt, den man aber mit einem passenden Stäbchen parallel zu den Batterien überlisten kann :-). Alternativ dazu kann man das Gerät öffnen und ein Stückchen Gummischlauch einklemmen, so daß der Ladevorgang jederzeit möglich ist (dann freilich Vorsich mit Batterien!) - aber da das Gerät nicht automatisch lädt, sobald es am Strom hängt, ist das kein wirkliches Problem.

[2010]: Vor einigen Jahren fiel das Gerät durch gehäufte Lesefehler auf. Als Ursache ermittelte ich Kopftransportstörungen, hervorgerufen durch ein gebrochenes Zahnrad auf der Kopfspindel. Die Spindel konnte ich aus einem zerramschten Gerät, bei ebay erstanden, ersetzen. Seither wieder störungsfrei.



AIWA HD-S200

Portabler DAT-Recorder, UVP 1499,- Saturn Alex Berlin 1997: 777,- DM

Sehr gutes preis-wertes(!) DAT-Einsteigermodell

Für Klassik-Mitschnitte in Konzerten gibt es kaum eine Alternative zu DAT. Das gekaufte Gerät schien eine ideale Anschaffung in Preis und Leistung zu sein. Tatsächlich hatte das Gerät mir tolle Dienste geleistet. Hatte, weil es infolge eines Defekts im Bandtransport nach bestimmt nicht einmal 100 durchgelaufenen Cassetten fast zwei Jahre in der Bastelkiste auf Besserung wartete. Ein wahres Trauerspiel. Ich ziehe Montagsgeräte nun mal an. Inzwischen ist die Ursache erkannt und alles funktioniert wieder.

Wenn es läuft, gibt es nicht viel zu bemeckern. Die Ausstattung ist wohl typisch für diese Geräteklasse und geht darüber kaum hinaus. An Kontakten nach außen besitzt der Aiwa gerade zwei Klinkenbuchsen, die als Mic/Mic2/Line/OpticalIn und LineOut/Headphone/OpticalOut dienen. Meistens muss man für soviel Anschlussangebot externe Kästchen benutzen, hier ist immer alles an Bord. Es gibt eine gute MaxPegel-Anzeige - nach den Aussteuerungsbalken sollte man sich lieber nicht richten. Der Mikrofonverstärker ist Mittelklasse - klar in diesem Preissegment. Auch nicht selbstverständlich für seine Zeit waren die verfügbaren Digitalformate für Analogaufnahmen. (48K SP (DAT), 44,1 (CD) und 32K LP (DAT-Longplay). Daneben verwaltet das Gerät natürlich auch (Eigen-)Digitalaufnahmen jeder Art (z.B. auch 32K SP, wie beim gemeuchelten digitalen Satellitenradio DSR selig).

Bei Analog-Aufnahme arbeitet das Gerät offensichtlich mit einem (nicht abschaltbaren) hervorragend weich arbeitendem Limiter, so daß ich die typischen OverLoad-Artefakte nie zu hören bekam. Das Geklatsche des Nebenmanns nach dem Streichquartett aus der 10. Reihe ist damit kein Problem. Für den Live-Einsatz ist das Gerät durch das ansetzbare mitgelieferte Batteriefach von 2 auf 3,5 h Recording time upgradebar. Switch on and forget.

Marken setzen, löschen, Laufzeit etc. - alles problemlos. Leider fehlt dem Gerät eine Datum/Zeit-Recording Funktion, wie sonst bei DAT üblich.

Dringender Rat: bei längerem Liegenlassen unbedingt den (LiIon-)Akku entfernen, da er durch einen Batterie-Standby innerhalb eines Monats leergesogen wird.

Und falls sich noch ein Eigner dieses Gerätes über urplötzlichen schwergängigen Bandtransport ab Cassettenmitte, jede Menge „Caution“-Fehler und Bandsalat ärgern sollte – vielleicht liegt es wie bei mir an einem ausgebrochenen Mitnehmerstift in der Bremse des Abwickeldorns. Vermutlich ein echter Konstruktionsfehler. Mein Workaround: diese Bremse einfach ausbauen. Sollte der Bandwickel tatsächlich mal ungebremst zu weit laufen, wird dieser durch die umsichtige Bandlaufsteuerung des Gerätes umgehend glattgezogen. Weitere Nachteile sind bislang nicht bekannt.

[2010]: Das Gerät ist nach wie vor 3-4x im Jahr im Einsatz und arbeitet auch viele Jahre nach der „Reparatur“ treu und ergeben.




Zubehör


Medion Power Saver

Standby-Verbrauch-Minimierer, diverse, hier: Angebot Lidl 7/2000: 37,- DM

Überraschend gut!!

Fernseher, Video, Radio - und manches davon in mehrfacher Ausfertigung - steht 24h um die Uhr, 365 Tage im Jahr in der heimischen Wohnung und wartet auf den Ein-Befehl der Fernbedienung. Erstaunlich bleibt heutzutage, was die Hersteller dabei ihren Geräten so an Stromverbrauch erlauben. Meine HiFi-Anlage begnügt sich mit 0,5 W, aber mein Videorecorder genehmigt sich dagegen fast 20 W. Kleine Merkregel: 1 W Standby kostet ca. 3 DM Stromkosten im Jahr.

Dagegen kämpft seit kurzer Zeit eine neue Gerätesparte, die man in die Netzzuleitung der Standby-Fresser einschleift. Kurze Zeit nach dem Sprung auf Standby schalten diese Kästchen den Strom völlig weg. Damit der Komfort nicht auf der Strecke bleibt, besitzen sie einen Infrarotempfänger, der nach dem Empfang irgendwelcher Fernbediensignale den Strom wieder aufschaltet und damit die Geräte wieder „erreichbar“ macht.

Vermutete Probleme: Die Empfindlichkeit der Geräte ist zu schlecht, sie reagieren nicht richtig, sie schalten zu spät ein oder aus, und vor allem: Sie verbrauchen schließlich selbst Strom.

Eine angenehme Überraschung ist o.g. Gerät: Meine beiden elektronischen Zähler haben keinen meßbaren Eigenverbrauch (<0,2 W) festgestellt. Die Anschaltung erfolgt nach dem zweiten IR-Befehl, der jeweils etwa eine Viertelsekunde dauern muß, um ein Einschalten durch versehentliches Betätigen zu vermeiden. Das klappt gut und zuverlässig über mehr als 5 Meter Entfernung. Lediglich die Ausschaltung nach Wechsel in den Standby ist ziemlich zu kurz geraten: Laut Angabe beträgt sie nur 4 Sekunden, bei mir nicht mal 2 Sekunden. Tröstlich: Es werden elektronische, unhörbare Schalter eingesetzt. Die Schaltleistung beträgt maximal 500 W. Ob der Schalter dem DeGauss-Stromimpuls meines Fernsehers auf Dauer gewachsen ist, muß sich erst noch beweisen.

[2010]: Nicht zu fassen: Diese Geräte werden immer noch regelmäßig angeboten. Meins funktioniert wohl auch noch, aber es war tatsächlich nie im Einsatz. Stattdessen hat sich eine Verteilerleiste mit Schaltern bestens bewährt.


Beyerdynamic DT 880 (alternativ: Yamaha xxxxxx, Koss Porta Pro)

Kopfhörer, halboffen, dynamisch. Gekauft 1989 für ca. 180 DM, seither Preis ständig steigend

Da gibt's viel auf die Ohren!

Auf einer regulären Westreise 1989, vier Monate vor dem Mauerfall, habe ich mein gesammeltes Erspartes in diese Investition gesteckt. Damals hatte ich den 550, den 880, den geschlossenen 990 und den selektierten 880er auf den Ohren, nachdem mich Sennheiser weder im Klang noch im Preis überzeugen konnte. Die Beyerdynamics galten damals noch als Geheimtipp.

Schließlich fiel die Wahl auf den 880er. Die selektierten 880-S waren mit 100 DM Aufpreis einfach zu teuer, wenngleich auch hörbar besser. Ich entschied mich für einen Kopfhörer, der praktisch keine Resonanzen hat, über einen sehr weiten Frequenzbereich sehr neutral klingt und daher einen guten Kompromiss für Pop und Klassik bietet. Inzwischen habe ich die dritten Ohrpolster, ansonsten spielt das Ding auch heute noch in der Profiliga. Offiziell sah ich ihn zuletzt vor etwa 5 Jahren für fast 250 DM im Laden. Heute müsste ich für ein vergleichbar gutes Exemplar fast 200 Euro ausgeben.

Der 880 spielt locker auf den Ohren und nervt auch nach langer Tragedauer nicht, ist dabei erfreulich positionsunabhängig. Nur beim Nachdrücken wird der Bass deutlich kräftiger, wenn man es braucht. Eine Hand auf den Ohren draußen wird wegen des akustisch halboffenen Systems sofort mit üblem Missklang bestraft. Die Abschirmung nach außen ist also nicht besonders gut, aber ich habe das Teil vorzugsweise zum guten Hören angeschafft.

Leider ist es eine 600-Ohm-Ausführung, das heißt sie spielt nur sehr leise mit tragbaren Geräten. Dafür habe ich den seinerzeit mit einem Digitalpiano angeschafften Yamaha-Kopfhörer, der wie ein durchschnittlicher Walkmankopfhörer aussieht, aber gewaltig aufspielt. Er hat auch mal 150 DM gekostet. Wegen der kleinen Muscheln ist er nicht so bassstark, entfaltet aber bei leichtem Andrücken grandios voluminösen Klang. Außerdem arbeitet er wegen seiner nur knapp 40 Ohm Impedanz hervorragend und auch zum Abhören in ungünstiger Umgebung laut genug am tragbaren Equipment wie MiniDisk und DAT. Solche Kopfhörer sind wirklich sehr schwer zu finden, da sie in den Hörbars der Märkte nicht vertreten sind. Bisher hatte ich nur einen ca. 200 DM teuren kleinen Bang-&-Olufsen-Hörer auf den Ohren, der meinen Yamaha knapp übertrifft. Alles übrige Geraffel, insbesondere von Sony, ist dagegen teurer Schrott.

[2010] Des Yamahas eine Membran wurde im Rucksack durch eine verirrte Büroklammer gemeuchelt. Als Ersatz habe ich einen Koss PortaPro erstanden. Preis-Leistung absolute Spitze.


Beyerdynamic MCE-82

Stereo-Mikrofon (Electret), phantomtauglich, UVP ca. 880 DM, sound&drumland Berlin 770 DM

Gutes muß wohl doch ein bißchen teurer sein!

Soviel Holz für ein Electret? Ja. Echte Condenser-Mikes fangen erst in anderen Preisregionen an und benötigen auch mehr Peripherie. Dieses hier sollte ergänzend zum o.g. DAT-Portie völlig stromautark arbeiten können. Der Vorverstärker arbeitet mit Hilfe eines Transverters mit nur einer Mignon-Batterie. Da diese nur ca. 40 h hält, kann das Mike auch phantomgespeist werden. Der Ausgang ist übertrager-symmetriert.

Das mattschwarze One-Point-Stereomike hat um 90° versetzte Kapseln und liefert somit voll monokompatible Aufnahmen. Es besitzt einen schaltbaren Rumpelfilter, ist aber auch ohne den bemerkenswert gut gegen Körperschall gefeit. Es ist damit auch problemlos als Ansage-Mikro oder im Interview-Betrieb verwendbar.

In der Praxis liefert das Ding Aufnahmen, die zumindest bei Konzertmitschnitten bislang jedem Vergleich mit preiswerten echten Condensern standhalten konnten. Die 500-DM-Klasse von Sony jedenfalls läßt das Teil meilenweit hinter sich. Durch das unkomplizierte Handling gelingen auch mit einer Videokamera ungeahnt transparente Aufnahmen. Fazit: Man muß leider eine Menge Geld ausgeben, um zu zufriedenstellenden Aufnahmen zu kommen. Zudem sind Mikros wie Kopfhörer auch ein bißchen Geschmackssache. Ich habe lange hingehört und verglichen!!!

Für mich die optimale Wahl: Das schwarze Mike steht auf einem mattschwarzen Stativ am vorderen Ende des Kirchenschiffs im Mittelgang, unter dem Stativ der kleine DAT-Recorder mit Zusatz-Batteriefach, und diese Mimik zeichnet dort ohne externe Versorgung still vor sich hin 3 Stunden ohne Unterbrechung auf eine 180er auf. Nichts, worüber Besucher stolpern könnten. Und alles ist in fünf Minuten auf- und in zwei Minuten abgebaut. Zur Nachahmung empfohlen!


B-Tech BT26

Mikrofonvorverstärker/Phono-Entzerrer, 59 DM, Conrad electronic

Nicht schön aber funzt gut!

Die Plattenüberspielentknisterbrennophonie geht um. Der preisbewußte User nimmt hierfür nicht die am Joystickport anzuschließenden Kästchen samt Software, sondern such nach anderen Möglichkeiten. Mitunter ist auch der Wunsch nach einem externen Mikrofonverstärker vorhanden ...

Das zigarrenkistchengroße Blechschächtelchen mit externem Netzteil leistet beides. Auf der Vorderseite warten zwei ausgewachsene 6,3-mm-Klinken (L/R, eine davon auch für Stereo-Anschlüsse) auf Kontakt. Außerdem gibt es Cinchbuchsen für den Plattenspieler. Ein Umschalter legt die Betriebsart fest.

Der Klang ist für die Preisklasse adäquat. Im subjektiven Hörvergleich fällt die Entzerrerstufe gegenüber meinem Onkyo-Receiver etwas ab (ohne dem Vinylsignal dabei ernsthaft zu schaden). Der Mikrofonanschluß liegt in der Rauschklasse etwa im Bereich tragbarer Consumergeräte wie etwa Minidisk, aber um Größenordnungen besser als jede Soundkarte! Das kleine Kästchen verwandelt darüberhinaus jedes Hifi-Equipment in eine Schmalhans-PR-Anlage. Prädikat: praktisch und Preis-wert!


c't-MVV

Mikrofonvorverstärker im Eigenbau, Platine von eMedia, Bauteilsatz von Segor, Materialwert ca. 120 Euro

Kongeniale eierlegende Wollmilchsau

So schön die Kombination mit dem Beyerdynamic MCE-82 und dem Aiwa DAT auch aufnimmt, ein latentes Grundrauschen markiert den Unterschied zu Profiaufnahmen und verhindert manche Pegelanpassungen wegen des sonst hörbaren Rauschpumpens. Auf der Suche nach Abhilfe fand ich das Bastelprojekt in der c't 22/02 und war nach zwei Monaten bereit für einen Investitionsversuch. Die kleine Büchse braucht ganze 5V Versorgung, läßt sich mobil also an einem 6-V-Akkupack oder einem Laptop-USB-Anschluss betreiben (eine USB-Buchse habe ich auch eingebaut). Aus dieser Spannung erzeugt sie sich intern +/- 12 V für die Verstärker und 48V für die Phantomspeisung von Kondensator-Mikes. Der Eingang ist trafosymmetrisch, als Verstärker arbeitet ein INA 103 von BurrBrown, die Verstärkung habe ich mit einem Poti einstellbar gemacht, was unhörbarere Anpassungen als mit dem optionalen Dreh-Schalter ermöglicht. Leider hatte das Poti im Bausatz die falsche logarithmische Charakteristik, so dass die Drehrichtung falsch ist. Als Ausgänge habe ich 6,3-Mono-Klinken und eine 3,5-mm-Stereoklinke verbaut. Die Phantomspeisung ist einzeln schaltbar. Als portable Stromversorgung verwende ich einen unverwüstlichen Blei-Gel-Akku.

Im praktischen Einsatz setzte sich der Verstärker deutlich vor den BT26 (s.o.) und die Mikrofoneingänge von MiniDisc und DAT-Rekorder, überzeugte dabei durch ein kaum messbar anderes, aber spektral unauffälligeres Rauschen. Ich vermute aber eher, dass ich da eher das Ur-Rauschen des MCE-82 gehört habe, denn mit anderen Quellen ist der Verstärker deutlich leiser.


t.bone SC 1100

Kondensatormikrofon mit zwei 1“-Kapseln, schaltbar Kugel/Niere/Acht, mit Spinne im Koffer je 195 Euro

Klingender Preisangriff aus China

Da ich es leider versäumt hatte, mich zur Wendezeit mit qualitativ guten, preiswerten Mikrofonen aus Gefell einzudecken, blieb ich oft genug wehmütig vor den sauteuren Neumanns und Co stehen. Dafür gab der innere Haushalt aber kein grünes Licht. Dann war es mal wieder die c't, die mich auf einen aktuellen Preisrutsch bei Einsteigermikrofonen hinwies. Nach einigem Überlegen und Recherchieren entschied ich mich dann doch für die universelleren Großflächenmembranen, nicht zuletzt weil mich die schaltbare Konfigurierbarkeit der Aufnahmecharakteristik reizte. So kam es dann zu den t.bones, einer Hausmarke des Internet-Musikgeräte-Versenders Thomann.

Die voluminösen und extrem schweren Geschosse stellen beträchtliche Anforderungen an das Stativ. Glücklicherweise ist eine sehr passable Spinne bereits dabei, auch der Koffer gibt ein beruhigendes Gefühl bei Transporten. Sogar zwei Adapter auf die hierzulande üblichicheren Gewinde flogen lose im Versand-Karton herum. Letztlich bekommt man aber alles stabil und solide aufgebaut.

Mit dem oben erwähnten Selbstbauverstärker geht es aber dann zur Sache. Das Grundgeräusch ist erheblich niedriger. Die Mikrofone lösen im Nachbereich fantastisch auf und klingen voll und rund. Ein akustischer Test mit einer kleinen Monitoranlage im Keller (2 JBL 1G.-Boxen) und den beiden Mikes im Erdgeschoss brachte eine dumpf brummende Rückkopplung: die Betondecke. Die untere Frequenzgrenze ist also enorm niedrig. Das Brummen verschwand nachhaltig und machte bösem Pfeifen Platz, als ich die Tiefensperre aktivierte und den Verstärker aufzog. Anschließend konnte ich in 8 Meter leise gesprochene Worte im Keller dröhnend gut verstehen. Ungekannt.

Ihre Feuertaufe erhielten die Mikros beim Mitschnitt eines Konzerts des Chores des Christlichen Gymnasiums aus Ringkobing, Dänemark. Ich stand bereits fünf Meter vor dem Chor, als die Jungs und Mädels ihre PA-Anlage einrichteten und aufzogen. Für einen Wechsel war es zu spät. Der MVV drehte am unteren Ende der Verstärkung stets leicht in die Grenze, aber an den Mikros zerrte absolut nichts. Die Aufnahme ist klasse. Zusammen mit dem bleigelgespeisten Selbstbauverstärker und dem Aiwa-DAT lassen sich wieder 3 Stunden autarke (netzstromlose) Aufnahmen realisieren. Ich freue mich schon auf die nächsten mitzuschneidenden Kirchenkonzerte!


MXL 603S

Kleinmembran-Kondensatormikrofone (Stereo-Paar), Niere, im Koffer ca. 300 Euro

Ursprünglich als Ergänzung zu den t.bone SC 1100 gekauft, haben sich diese Mikrofone seit 2004 zu meiner Allzweckwaffe entwickelt. Empfohlen wurden mir die Mikros in einem Hifi-Forum. Sie klingen nüchtern-neutral und sind bestens für entfernte Aufnahmen von Klassik geeignet. In Kombination mit dem o.g. Selbstbauverstärker und dem Aiwa-DAT HD-S200 müssen sie 3-4x im Jahr „ran“ und sind dabei mechanisch viel besser zu handhaben als die großen t.bones. Auf einem 3,50-m-Stativ in 90-100°-Winkel in der dritten Kirchbankreihe unserer kleinen Stadtkirche liefern sie optisch unauffällig präzise auflösende Live-Mitschnitte und rauschen dabei noch weniger als die t.bones.



Volkers Warentests: Audio - Erstellt mit StarOffice 5.1a