Arndt-Intern: Die Heizung
Stand 1.11.2009
IM
FALLE VON STÖRUNGEN ODER HAVARIEN: BEIDE ABSPERRHÄHNE DER
FERNWÄRME SCHLIESSEN
(in
Wandnähe neben dem großen weißen
Blechkasten).
Störungshandy
der Fernwärme: 0160-5307537
Für den Fall, dass Volker einmal nicht als umfassender Heizungserklärer zur Verfügung steht, hier meine gesammelten Erkenntnisse zur Heizungsanlage im Hause Arndt – gilt für andere Häuser im Gebiet entsprechend.
Die Heizungsanlage
a) Prinzipieller Aufbau
Das Haus wird über Fernwärme beheizt. Es gibt eine Fernwärme-Übergabestation (ein großer weißer Blechkasten), in der sich ein Wärmetauscher und diverse Ventile befinden, sowie eine zweikreisige Umlaufanlage für Fußbodenheizung und Heizkörper.
a1) Der Weg des Wassers – primärseitig (Fernwärme)
Für diesen Pfad ist die Fernwärme Teltow zuständig. Störungen werden von ihren Monteuren behoben, dies ist i.d.R. kostenfrei bis auf den Anruf auf dem Störungshandy (s.o.)
Aus der Wand kommend läuft das Wasser von der Fernwärme
durch den primären Abstellhahn (roter Griff) in die Station vorbei zum
Messpunkt Vorlauftemperatur für den Wärmezähler (kleines Kabel)
Vorlauftemperaturbegrenzer:
begrenzt die sekundärseitig (Hauskreislauf) maximal erreichbare
Vorlauftemperatur. Diese sollte 70 Grad und mehr erreichen können.
Die Einstellung von 4-5 ist richtig.
Dieses
Ventil bereitet regelmäßig Probleme:
Der Stellmechanismus verklemmt sich durch Verschmutzung und
blockiert das Ventil. Dadurch
bleibt's im Haus kalt.
Siehe Häufige Störungen
am Ende dieses Textes.
Wärmetauscher. Der große silberne Block trennt den Fernwärme- vom Hauskreislauf (es kann – außer wenn der Wärmetauscher defekt sein sollte – kein Fernwärmewasser in den Hauskreislauf gelangen). Das Fernwärmewasser strömt im vorderen Teil von oben nach unten, während im hinteren Teil das Hauswasser nach oben läuft. So wird die Wärme auf den Hauskreislauf übertragen.
Rücklauftemperaturbegrenzer: Bei Defekten im Hauskreis oder im Vorlauftemperaturbegrenzer regelt dieses Ventil den Durchfluss ab, um ein Rückströmen von zu heißem Wasser in den Fernwärmerücklauf zu verhindern. Dieses Ventil tritt normalerweise nie in Erscheinung und ist auch unproblematisch.
Differenzdruckregler („Redan TD Regulator“)
Wärmezähler:
Der
Wärmezähler ermittelt die im Haus abgenommene Wärmeenergie
für die Abrechnung. Hierzu misst er die primärseitigen
Temperaturen von Vorlauf (am Messpunkt) und Rücklauf (im
Gehäuse des Zählers) sowie den aktuellen Durchfluss und
berechnet daraus die aktuelle Wärmeleistung. Durch zeitliche
Integration entsteht daraus die gesamte Wärmemenge. Der Zähler
besitzt eine Langzeitbatterie, die das Zählwerk, eine Uhr sowie
das Funkmodul speist. Der Zähler speichert automatisch zu den
gängigen Stichtagen die Zählerstände, die von der
Fernwärme Teltow über Funk (ohne das Haus betreten zu
müssen) ausgelesen werden.
Eine Reihe von Messwerten kann
man selbst am Gerät ablesen. Hierzu gibt es eine
Bedienungsanleitung im Internet (und eine lokale
Kopie hier), alle Bedienmöglichkeiten und Anzeigen sind ab
Seite 29 beschrieben. Es ist nicht möglich, das Gerät zu
verstellen oder zu beeinflussen. Man braucht also keine Angst haben,
für eventuelles Spielen am Gerät belangt zu werden!
Über den rücklaufigen Absperrhahn (weißer Griff) verlässt das Fernwärmewasser wieder das Haus.
a2) Der Weg des Wassers – sekundärseitig (Hauskreislauf)
Auch der sekundärseitige Kreis ist – soweit er sich innerhalb des großen Blechkastens befindet – im Zuständigkeitsbereich der Fernwärme. Bei Havarien also dort anrufen!
Vom Wärmetauscher (Ausgang oben hinten) kommend läuft das Wasser zunächst
vorbei am Entlüfter – ursprünglich automatisch. Dieser wurde bei Arndts 2009 undicht und sorgte für einen kompletten Druckabfall und Leerlaufen des Dachgeschosses. Durch mechanischen Entlüfter ersetzt.
zum Rückmischpunkt (Erklärung später)
vorbei am Messpunkt „Vorlauftemperatur“, am Steuergerät Ist-Temperatur „5“
und verteilt sich ab dieser Stelle wahlweise
über eine Pumpe in den Wärmetauscher im Warmwasserkessel. Die Pumpe läuft nur während der Aufheizphase für das Warmwasser (Details zur Heizungssteuerung später). Die aktuelle Temperatur des Warmwasser im Kessel („Brauchwasser“) zeigt das Steuergerät als Ist-Temperatur „1“. (Der Warmwasserkessel speichert ca. 120 Liter). Vom Kessel gelangt das Heizungswasser in die Rücklaufschiene.
über den
Rückmischer der Fußbodenheizung in den
Fußboden-Kreislauf. Das motorbetätigte Mischventil dient
zur Regelung der Vorlauftemperatur: durch Beimischen von
Rücklaufwasser in unterschiedlicher Menge wird die Temperatur
des Wassers reduziert auf 25 bis max. 40 Grad. Die geregelte Pumpe
über dem Mischer stellt sich je nach Bedarf auf
unterschiedliche Leistungen ein. Diese Pumpe läuft ständig
(außer im Sommerbetrieb).
Über der Pumpe befindet sich
der Vorlauftemperaturfühler der Heizungssteuerung
(Ist-Temperatur „6“). Im Rohrknick darüber ist ein
Sicherheitstemperaturfühler eingebaut. Falls dieser
Temperaturen über ca. 45 Grad erreicht, schaltet er die Pumpe
des Fußbodenkreises ab, um zu verhindern, dass zu heißes
Wasser (z.B. bei eine Havarie der übrigen Regeleinrichtungen)
Schäden an der Bausubstanz und der Heizungsanlage verursacht.
Nach Abkühlung wird die Pumpe automatisch zugeschaltet.
Von
hier gelangt das Wasser in zwei Verteil- und Regelstationen (Details
weiter unten) in der Küche (für Erdgeschoss) und
Treppenhaus (im und für das Obergeschoss) und von dort wieder
zurück zum Mischventil im Keller. Was nicht rückgemischt
wird, gelangt in die Rücklaufschiene. Im Vor- und Rücklauf
gibt es jeweils ein mechanisches Rundthermometer.
über eine weitere geregelte Pumpe in den Heizkörper-Kreislauf. Dieser Kreislauf hat im Prinzip die gleiche Vorlemperatur wie die Gesamtanlage (siehe o.g. Messpunkt). Von hier läuft das Wasser zum einen in eine Veteilstation im Heizungsraum (gegenüber vom Fenster am Boden) und von dort in Waschküche, Treppenhaus und Keller-Wohnraum, zum anderen ins Dachgeschoss. Bei Arndts befindet sich ein weiterer Verteiler hinter den Fliesen links neben den Waschbecken (es gibt keinen Zugang, man müsste die Fliesen entfernen). Das rücklaufende Wasser gelangt wiederum in die Rücklaufschiene. Auch hier gibt es im Vor- und Rücklauf jeweils ein mechanisches Rundthermometer.
Das zurückgelaufene Wasser gelangt über ein Schmutzfilter zum Rückmischventil. Hier wird – ähnlich wie im Fußbodenkreis – ein Teil des Wassers zum Rückmischpunkt (s.o.) geführt. Dadurch regelt die Heizungsanlage ihren Gesamtvorlauf unabhängig von der vom Wärmetauscher maximal lieferbaren Temperatur. Das im Sekundärkreis des Wärmetauschers zirkulierende Wasser ist daher immer heißer als der hausanlageninterne Vorlauf.
b) Verteilstationen und Raumregler
In der Kellerstation
befinden sich nur Absperrventile, die eine gezielte Absperrung
einzelner Heizkörperkreise z.B. für Wartungszwecke
ermöglichen. Die Raumtemperaturregelung erfolgt über
gewöhnliche Thermostate am Heizkörper.
In den Verteilern
im Erd- und Obergeschoss befinden sich zugleich die elektrischen
Stellventile für die Fußbodenheizung. Die ursprünglichen
quadratischen Raumregler beinhalten einen mechanischen
(Bimetall-)Regler, deren Hysterese (Abstand zwischen Aus- und
Einschalttemperatur) durch einen Schaltungstrick minimiert wird. Das
reine Schaltsignal (Ein/Aus, 230V (!)) gelangt in den
Heizungsverteiler zu den thermoelektrischen Stellgliedern.
Ausgeschaltet wird ein Fußbodenkreis, indem das betreffende
Stellelement eingeschaltet (!) und damit beheizt wird. Die enthaltene
Flüssigkeit dehnt sich aus und betätigt einen Druckstift im
Ventil, der dasselbige schließt. - Die Stellelemente können
ggf. wie Heizköperthermostate abgeschraubt werden, ohne dass das
System undicht wird.
Der Schaltungstrick in den Thermostaten nutzt
die eigentlich für eine Nachtschaltung gedachte Funktion, mit
der die Heizungssteuerung über eine zusätzliche Leitung
einen kleinen Heizwiderstand schaltet, der dem Bimetallregler eine
höhere Lufttemperatur vorgaugelt, was umgekehrt zu einer
Absenkung der Raumtemperatur führt. Diese Funktion wird von der
Heizungssteuerung tatsächlich nicht benutzt! Stattdessen erfolgt
die „Beheizung“ des Reglers immer in den Einschaltphasen
der Heizung (also entgegengesetzt zur Steuerspannung für die
Stellelemente). Dadurch entsteht eine Regelschwingung, die zu einer
Taktung (mit einer Dauer von wenigen Minuten) führt. Im
Grenzbereich um die gewünschte Temperatur herum entsteht so ein
feineres Regelverhalten der Stellglieder anstelle eines harten Ein-
und Ausschaltens, welches zusammen mit der sehr trägen
Fußbodenheizung stets zu einem „Überschwingen“
der Raumtemperatur führen würde. (Dies sollte man im Auge
behalten, wenn man die Raumregler durch elektronische Varianten
ersetzt). Ein regelmäßiges Klicken der Thermostate folgt
also nicht etwa der Raumtemperatur, sondern ist normal und gewollt.
Die Kontrollleuchten in den Bimetall-Thermostaten (Mond-Symbol) sind eine grandiose Fehlkonstruktion: die grünleuchtenden Glimmlampen haben eine so geringe Lebensdauer, dass inzwischen alle Lampen funktionslos geworden sind. Volker Arndt hat seine Heizthermostate mit Zweifarben-LED ausgerüstet (Rot=Heizen, Grün=Aus), die seit vielen Jahren tadellos funktionieren. Er bietet die Umrüstung aber nicht mehr an!
Die Zuordnung der Thermostate zu den Heizkreisen ist klar bis auf das Wohnzimmer: hier gibt es zwei Fußbodenkreise: ein nur ca. 1 Meter breiter vor Fenster und Terrassentür und ein zweiter für den Rest einschließlich Übergang zur Küche. Die Zuordnung der Thermostate ist in den Häusern unterschiedlich: Bei Arndts gehört der an der Küchenwand angebrachte Thermostat zum Fensterkreis, während der an der Treppenhauswand angebrachte den großen Kreis regelt. Eigentlich sollte es andersherum sein. Das lässt sich durch einfaches Tauschen der Stellköpfe im Heizkreisverteiler in der Küche ändern.
c) Die Heizungssteuerung im Detail
Kernstück der Heizungssteuerung ist das Steuergerät neben der Kellertür. Das Kästchen beinhaltet sämtliche Elektronik zur Auswertung der Fühler, zur Ansteuerung der Pumpen und der Stellmotoren für die Mischventile. Eine Wochen-Zeitschaltuhr gestattet die Verwendung von zwei Heizprofilen (getrennt möglich für Heizkörper- und Fußbodenkreis). Eine detaillierte Beschreibung ist hier nicht möglich. Die wichtigsten Bedienfunktionen sind auf einem DIN-A4-Blatt vermerkt, welches auch eine schematische Lage der Messpunkte sowie deren Sollwerte beinhaltet. Dieses klemmt laminiert neben dem Steuergerät. (Wer keines hat, kann sich eines anfertigen lassen.) Für das Steuergerät gibt es einige ...zig Einstellmöglichkeiten. Wesentliche Kopien hierfür befinden sich in der grünen Hausmappe, die auch die Elektro- und Installationspläne beinhaltet.
Im folgenden seien die wichtigsten Funktionen kurz erläutert (zur Bedienung siehe auch das Laminat-Blatt)
Betriebsarten der Heizung (Aktivieren durch kurzen Druck auf die Taste, wenn nicht anders vermerkt)
Frostschutz/AUS: Alle Mischer schließen kurz, alle Pumpen werden abgeschaltet. Es findet keine Warmwassererzeugung statt! Bei Abfall der mittleren Außentemperatur unter den eingestellten Frostschutzwert startet die Anlage und fährt ein Frostschutzprogramm.
Automatik: In Abhängigkeit von der mittleren Außentemperatur entscheidet die Anlage zwischen normaler Betriebsart und Sommerbetrieb (wie AUS). Siehe hierzu Tipps!
Forciertes Tagprogramm (Sonnensymbol): Anlage ignoriert Zeitsteuerung und benutzt Tagestemperatureinstellung
Forciertes Nachprogramm: (Mondsymbol): Anlage ignoriert Zeitsteuerung und benutzt Nachttemperatureinstellung
temporäre Warmwassererzeugung (Wasserhahn): Durch kurzen Druck wird das aktuelle Programm unterbrochen und ein Warmwasserzyklus gestartet. Nach erfolgtem Aufheizen schaltet die Anlage zurück in den vorigen Modus. Während der Warmwassererzeugung erscheint nur ein Wasserhahn im Display.
Nur-Warmwasser-Programm: Längerer Druck auf die „Wasserhahn“-Taste startet dieses Programm. Die Heizung erzeugt nur bei Bedarf Warmwasser und bleibt ansonsten ausgeschaltet. Empfehlenswertes Sommerprogramm! Nur bei diesem Programm erscheint der schwarze Balken oberhalb der Warmwassertaste.
Das aktuelle Programm wird durch einen schwarzen Balken oberhalb der Taste im Display angezeigt.
Warmwassererzeugung, Vorrangschaltung:
Die
Warmwassertemperatur schwankt mit der eingestellten Hysterese (ab
Werk 3°, kann verändert werden) um den Sollwert. Bei einem
Sollwert von 45° schaltet sich das Warmwasserprogramm also bei
42° ein und bei 48° wieder aus.
Gewöhnlich ist die
Heizungsanlage auf „absoluten Brauchwasservorrang“
eingestellt, d.h. während der Warmwassererzeugung wird
ausschließlich der Kessel beheizt, die Heizkörperkreispumpe
wird abgeschaltet, der Mischer für den Fußbodenkreis geht
auf „Kurzschluss“, d.h. das Wasser rotiert nur innerhalb
des Kreises. Die Vorlauftemperatur wird in Abhängigkeit von der
aktuellen Kesseltemperatur geregelt, über die Differenz wird die
Nennheizleistung bestimmt (i.d.R. 10-12 kW, gut abzulesen am
Wärmezähler). Erst nach erfolgreicher Warmwassererzeugung
kehrt die Anlage zum Heizprogramm zurück.
Alternativ kann die
Anlage so eingestellt werden, dass sie parallel dazu das Haus weiter
heizt. Dadurch dauert die Warmwasserbereitung allerdings deutlich
länger.
Gut zu wissen:
Die
Warmwassertemperatur kann auf Wunsch niedrig gehalten werden. Je
niedriger die Temperatur, umso schneller erfolgt das Erreichen der
Endtemperatur und damit die Rückkehr ins Heizprogramm. Vor
einer Verkeimung der Anlage muss man dagegen keine Angst haben, die
Anlage besitzt ein sogenanntes „Legionellen“-Programm:
Jeden Montag ab 0:00 Uhr bis 3:00 Uhr heizt die Anlage das
Warmwasser unabhängig von der sonstigen Einstellung auf
maximale Temperatur auf (je nach Einstellung der Vorlauftemperatur
am Wärmetauscher werden bis zu 70 Grad erreicht). Jeden Montag
morgen ist das Wasser daher u.U. spürbar heißer als
sonst.
Voraussetzung für eine gut funktionierendes
Legionellen-Programm wäre allerdings auch eine funktionsfähige
Zirkulationspumpe im Rücklauf. Die in den Boberstraßenhäusern
etwa in Höhe der Heizungssteuerung an der Wand zu findenden
kleinen Pumpen laufen allerdings meist (regelwidrig, weil
Zeitschaltuhren vorgeschrieben sind) im Dauerbetrieb – oder
sie sind wie bei uns inzwischen kaputt.
Die Tag- und Nachtschaltung beeinflusst die Vorlauftemperaturen in den Kreisen, nicht jedoch die Raumtemperatur. Dabei liegt die Nachttemperatur in der Regel noch so hoch, dass die einfachen Raumthermostate die Temperatur durch entsprechend längere Heizzeiten konstant halten. Nur bei Absenkung der Nachtsolltemperatur unter 14 Grad wird eine Abkühlung erreicht. Da die Wiederaufheizzeiten mehrere Stunden betragen, muss die Zeitsteuerung oft entsprechend angepasst werden. Richtig wirksam bleibt sie bei den Heizkörperkreisen.
Auch bei „Frostschutz/AUS“, im Nur-Warmwasser-Programm oder bei automatischer Sommerabschaltung werden einmal in der Woche die Pumpen für eine Minute gestartet und die Mischventilmotoren bewegt, um ein Festsetzen zu verhindern.
Wenn die mittlere Tagestemperatur (Außenfühler) den im Steuergerät hinterlegten Wert für Sommerschaltung überschreitet (Sonnenschirm-Symbol), schaltet die Anlage automatisch die Heizkreise ab. Bei einer Unterschreitung wird sie wieder eingeschaltet. Siehe dazu folgenden Tipp!
Tipps und Hinweise
Im
Frühjahr empfiehlt sich dringend das Umstellen der Anlage von
Automatik auf Nur-Warmwasser, sobald die Heizung nicht mehr benötigt
wird. Im Laufe des Sommers scheint sich an den Pumpen gern ein
Luftpolster zu bilden, welches bei Wiederinbetriebnahme weggespült
werden muss, um ein Heißlaufen der Pumpen zu verhindern.
Gerade das passiert aber beim automatischen Wiedereinschalten der
Anlage im Herbst oft nicht, da die Anlage häufig bei kalten
Außentemperaturen einschaltet, das Haus aber noch warm und
alle Thermostate geschlossen sind. Dadurch kann kein Wasser in den
Kreisläufen zirkulieren und die Pumpen laufen heiß und
bedanken sich mit vorzeitigem Ausfall für diese
Misshandlung.
Im Herbst daher zu Heizbeginn zunächst in
einigen Räumen die Heizung voll aufdrehen (z.B. Toilette, Flur,
Küche, auch Heizkörper in Treppenhaus und Waschküche),
einige Minuten warten (wichtig, die Stellglieder in den
Heizkreisverteilern brauchen ein paar Minuten zum Öffnen) und
erst dann die Heizung einschalten. Pumpen für einige Minuten
auf volle Leistung stellen (an den Anschlusskästen der Pumpen
finden sich entsprechende Einsteller, danach zurückregeln auf
vorherigen Wert. Erst dann die Heizkreise nach Bedarf öffnen
oder schließen. In der Regel kann man gut hören, wie sich
das Gegurgel in den Leitungen verteilt und dann verschwindet.
Bei
fortgesetztem Gegurgel in den Rohren empfiehlt sich eine Entlüftung
mit einem handelsüblichen Schlüssel a) im Heizverteiler
Obergeschoss (Fußbodenkreis) und b) im Badezimmer am
Handtuchheizkörper (wenn das Dachgeschoss nicht ausgebaut ist)
oder an einem Heizkörper im Dachgeschoss. Alle ein bis zwei
Jahre ist die Prozedur ratsam. Anschließend den
Heizungsüberdruck kontrollieren!
Die Heizungsanlage besitzt
im Dachgeschoss automatische Entlüfter (auch bei den nicht
ausgebauten Dächern!). Diese gehen aber nach etlichen Jahren
gern einmal kaputt.
Die Heizungsanlage arbeitet geschlossen unter Überdruck. Ein großer Druckausgleichsbehälter hängt neben dem Blechkasten der Wärmeübergabestation. Darunter befinden sich zwei Druckanzeiger. Die roten Zeiger darauf markieren nicht unbedingt den Solldruck (unsere standen auf 2 und 6 bar, aber der Ansprechpunkt des Sicherheitsventils im Ausgleichbehälter liegt schon bei 3 bar). Wenn der Druck unterhalb von 1,2 bar liegt, ist ein Auffüllen auf 1,6 bis 2,0 bar ratsam. Das geschieht optimal und unkompliziert mit einem ausgedienten älteren Druckanschlussschlauch für Waschmaschinen (es eignen sich auch andere temperaturfeste (!!!) Konstruktionen mit beidseitigem Schraubanschluss). Ein Ende findet Anschluss am Rücklauf des Warmwasserheizkreises, das andere an einem Absperrventil in einer unteren Ecke der Wärmeübergabestation. Nach gefühlvollem Öffnen beider Absperrungen wird perfekt gereinigtes, entkalktes und mit Korrosionsschutz versehenes Wasser aus dem Primärkreis der Fernwärme in den Hauskreislauf gedrückt. Vorsicht! Das Wasser ist sehr heiß (meist über 80 Grad) und der Schlauch steht nach dem Absperren beider Ventile noch unter Druck. Große Vorsicht beim Öffnen der Verbindungen!!!
Die
häufigste Störung ist das Verklemmen des
Vorlauftemperaturbegrenzers. Dies äußert sich neben dem
Fehlen von Strömungsgeräuschen im Wärmertauscher
zumeist im Hängenbleiben innerhalb des Warmwasserprogramms.
Durch das Ausbleiben von Heizleistung erreicht die Anlage die
Solltemperatur des Wassers nicht, in dieser Zeit bleibt die Heizung
ausgeschaltet. Bei Einstellung auf parallelen Betrieb von Heizung und
Warmwasser wird hier sogar die im Warmwasser gespeicherte Energie in
das Haus gepumpt, d.h. das Wasser wird abgekühlt.
Sollte das
Warmwasser also kalt bleiben, zuerst diese Möglichkeit prüfen!
Entweder man lässt sich an der Wärmepumpe die aktuelle
Leistung anzeigen (sie sollte nie unter 0,2 kW liegen), oder man
blättert am Steuergerät mit der Temp-Taste zur Temperatur 1
(Warmwasser, sollte innerhalb +/- 3 Grad der Solltemperatur liegen)
und zur Temperatur 5 (sie sollte um einige Grad über der
Warmwassertemperatur liegen). Liegen beide Temperaturen deutlich
darunter, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Fall der Fälle
eingetreten. Nun sollte man einen der Absperrhähne an der Wand
(Fernwärmeanschluss) schließen und die Druckanzeiger
unterhalb der großen Blechkastens beobachten. Tut sich dort
nichts, dann …
Abhilfe 1: Der Vorlauftemperaturbegrenzer liegt im Zuständigkeitsbereich der Fernwärme. Also die Hotline anrufen und um einen Techniker bitten.
Abhilfe
2: Mutige nehmen sich ein Stück Hartholz oder ein kleines
Hämmerchen und klopfen nicht heftig, aber auch nicht zu zaghaft,
Einstellschaft und Ventilgehäuse des Begrenzers ab. Durch die
Erschütterungen wird der festsitzende Ventilkegel mitunter frei
und das Ventil öffnet wieder (zu hören an langsam
einsetzenden Strömungsgeräuschen, kann bis zu 30 Sekunden
dauern!). Diese Tortur bleibt mittelfristig nicht ohne Folgen für
die Dichtheit der Anschlüsse, daher sollte das nur als Notbehelf
dienen (z.B. Freitag abends bei Außentemperaturen unter 0 Grad
:-) ). Für den Fall plötzlich auftretender Undichtheiten
sofort die beiden großen Absperrhähne schließen.
Sollte das Ventil innerhalb einer Woche erneut festsitzen, ist
das Auswechseln des Ventils durch die Fernwärmetechniker
angesagt. Meist bekommt man aber nur regenerierte Ventile und hat in
spätestens drei Jahren das Problem wieder :-( …