Nichts ist vollkommen.
Leicht überarbeitet 14.7.2001, mit der wahren Geschichte um das Gartenwasser.


Wer da meint, er kann viel Mist ersparen, wenn er selber baut oder bauen läßt, sei gewarnt: als Bauherr wird man nur allzuleicht über den Nippel balbiert. Mit Häusern „von der Stange“ ist das freilich nicht anders, zumal man verdeckte Mängel auch nicht so sehen kann. In summa sind wir mit unserer Butze aber ganz passabel weggekommen.


Unser Haus haben wir gekauft "wie besehen". Es war praktisch noch unbenutzt, stand aber bereits seit zwei Jahren fertig und abgenommen herum. Welcherart die Bauabnahme war, konnten wir uns zum Zeitpunkt der Besichtigung und der Übernahme noch nicht so recht vorstellen. Mit der Zeit wird man schlauer... Das deutsche Handwerk (den Firmen in der Gewerkebeschreibung nach ja!) hat sich demnach mal wieder nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Hier die ständig aktualisierte Aufzählung gewisser Unvollkommenheiten, nach Gewerken geordnet.


Außen

Dachrinnen etwa 2 cm zu kurz: Dadurch tropfte es bei Regen in einem dünnen Faden vom Dache. Bei genauem Hinsehen zeigen sich auch schon erste Spuren. Wurde korrigiert. Gut!

Gartenzaun demoliert: Ein (angeblicher) Feuchtigkeitseinbruch nach Fertigstellung hat das komplette Ausgraben und Isolieren der Außenwand unter der Terrasse und deren Neuanlage erforderlich gemacht. Seltsamerweise wird genau dieser Vorgang von der Firma Havelbau abgestritten, obgleich es mehrere Nachbarn eigenäugig gesehen haben ... Die Wand ist trocken und die Terrasse eben, aber der mit einem Seitenschneider durchgekniffene Spanndraht (Spuren!) ist nicht repariert worden. Der umgeknickte Zaunpfahl hingegen geht ersten Vermutungen entgegen nicht auf das Konto dieser Aktion, sondern er wurde durch ausparkende Nachbarn massakriert. Inzwischen ist er repariert.

Gartenwasserleitung kaputt: Mit großer Wahrscheinlichkeit nicht auf das Konto der Klempner, sondern auf das der nachträglichen Terrassenausheber und -neubauer geht der abenteuerliche Defekt der Gartenwasserleitung. Beim Wiederanlegen der Terasse ist die Leitung so verschüttet worden, daß sie an der Winkelmuffe am Haus schlicht abgerissen ist. Das wurde wie unten illustriert notdürftig – so hieß es - geflickt – mit einem kruzen Stück Gartenschlauch und Schlauchschellen (auf der glatten Außenseite des Fittings!!!) Am nächsten Tag wußte keiner mehr davon und alles wurde mit gnädigem Erdreich bedeckt, bis zu jenem Nachmittag im April 2000, wo wir die Leitung glücklicherweise vorsichtig in Betrieb nahmen. Das Wasser aus dem Winkel floß mit Erde vermengt neben dem Rohr zurück ins Haus und dort haarscharf an Steckdose und Telefonanlage vorbei ... Wenigstens wurde auch das repariert – das komplette Originalrohr konnte wieder angeflanscht werden, jetzt ist auch alles ordentlich nivelliert. Die Schweinebeule wäre unter Wasser spätestens im nächsten Winter völlig verfroren gewesen.

Treppenabsatz: Es gibt einen komischen Dreckrand (an allen Häusern) über der Platte, der von aufsteigender Feuchtigkeit oder einfach von Spritzfeuchtigkeit bei Regen herrühren könnte. Außerdem kam jemand auf die glorreiche Idee, die Seiten der Treppe mit einer ungeeigneten Farbe zu streichen, die natürlich abblätterte. Auch das wurde inzwischen mit Kunstharzputz und einer Reihe Fliesen auf dem Podest verfeinert.

Fenster, Türen, Treppen

Wirklich kaum zu glauben: Die Außentür war nicht zweimal abzuschließen, weil die Schließbleche für die oberen und unteren Zusatzriegel im Rahmen in falscher Höhe montiert waren. Selbst behoben.

An der Terassentür zog es seitlich herein. Na? Schließteile am Rahmen? Richtig geraten, sie waren in falscher Höhe montiert. Selbst ist der Mann.

Schlafzimmerfenster rechts: Mechanismus schwergängig. Silikonölspray, behoben.

Kinderzimmer links: Fenstermechanismus schwergängig, außerdem Verstellsperre kaputt, große Vorsicht nötig, damit einem nicht der ganze große (!) Flügel entgegenkommt. Und das im Kinderzimmer... Silikonöl gegen das Schwere, ansonsten toi toi toi ...

Tür Wohnzimmer-Treppe schlägt unten an der Fliesenkante an, dadurch kein leichtgängiges Schließen ohne Verspannen möglich.

Hobbykeller-Tür klemmt in der zu schmalen Zarge.

Vorratskellertür schloß nicht wegen zu großer Verspannungen. Gefeilt, behoben.

Hausanschlußraum schließt nur unter Verspannungen, schwergängiger Riegel, daher trotz Türschließer kein automatisches Zufallen. Gebogen, gestemmt, behoben. War'n Akt!

Tür Eingang-Treppe schleift auf den Fliesen (zwei Ringe haben's gelöst).

Dachbodentreppe auf der Klappe schlecht montiert; Schrauben haben sich gelöst, eine Schraube bereits ausgerissen, Folgeschäden durch Anstoßen der Treppe an Rahmen und Einfassung.

Sonst immerhin: keine einzige Tür "läuft" (schließt oder öffnet selbst wegen schlechter Montage). Aus den übrigen Häusern hörten wir anderes ...

Die Treppe hatte an der obersten Stufe vom Keller ins EG bereits einen im Gegenlicht gut sichtbaren Riß. Wurde reklamiert und auf Gewährleistung behoben. Gut!

Rolläden: Ui uiuiui (um mit Samson zu sprechen)! Teilweise sind die Einläufe nicht richtig gearbeitet, und vor allem läuft alles viel zu trocken. Nicht nur aus den Rolladen-, nein auch aus den Gurtkästen zieht es wie Hechtsuppe! Teilweise schon jetzt (nach drei Monaten Gebrauch) klemmend, eine Klammer hatte sich auch schon verkeilt.

Terassentür-Stufe: Unter Terassentür und Wohnzimmerfenster läuft eine lange Fensterbank. Betreten verboten! Der Bauschaum drunter hat sich in Wohlgefallen aufgelöst, das "Brett" gibt bis zu 5 cm nach. Wurde durch neues Ausschäumen korrigiert selbst korrigiert.

Heizung

Irgendwann früher undichter Überwurf im Primärkreis der Fernheizung, dadurch großflächige Verkrustung und teilweises Anrosten der Hausanschlußinstallation.

Erste Havarie bereits nach nur zwei Monaten: Ein Ventil in der Wärmeübergabestation klemmte. Fernwärme Teltow hatte es in nur 40 Minuten (nach Störungsmeldung) behoben!!!

Ca. die Hälfte der Kontrolllämpchen in den Raumthermostaten sind bereits kaputt, die andere praktisch kaum noch zu erkennen. Die verwendeten Neon-Glimmlampen haben keine für solchen Zweck brauchbare Lebensdauer. Inzwischen fast sämtlich durch 2-Farb-LED ersetzt (mit geeigneter Beschaltung für 220V). Rot: heizt, Grün: Warm genug.

Badezimmerheizung schaltete nicht ab. Kann auch nicht, wenn man im Verteiler den falschen der beiden schwarzen Drähte anklemmt, nicht wahr? (Bei Abschaltung durch den elektrischen Thermostaten wird in den Heizkreisverteilern ein Steuerkopf beheizt, der durch Ausdehnung das jeweilige Ventil schließt). Selbsthilfe.

Ein Kinderzimmer kocht trotz Thermostatabschaltung, das andere bleibt kalt. Ursache: Steuerköpfe im Verteiler vertauscht! Da muß man erst mal drauf kommen!

Wasser/Sanitär

Traps in der Waschküche tropft, weil eine Dichtung fehlt. Also wirklich ...

Rückschlagventil in Kaltwasserzulauf gibt bemerkliche Geräusche von sich. Wasserabnahme somit im ganzen Haus hörbar. Wurde kulanterweise von den Wasserleuten beim jüngsten Zählertausch behoben.

Die Wasserhähne ... nun ja, hätte ich sie gekauft, hätte ich mich schon arg geärgert. Schlecht zu regulieren - es spritzt oft über. Wirksame Notreparatur: Die Befestigung der Kartuschen um 1/8-Drehung lockern. Heraus kommt zwar nicht gerade eiine Grohe-Armatur, aber der Unterschied ist trotzdem gewaltig.

Fliesenarbeiten sind dafür allgemein in recht ordentlicher Qualität. Allerdings beginnen die Dehnfugen im Bad inzwischen großräumig auszureißen.

Elektro

Generell: In der Lage und Anzahl von Steckdosen, Schaltern, Lichtkreisen und sogar Leerrohren hat man sich anerkennenswerte Mühe gegeben. Was allerdings die Lampe in nur einem Meter Entfernung von der Schiebetür zur Küche soll...?

Die Haustürklingel ist elektronisch und viel zu leise - wird beim Staubsaugen garantiert überhört. Extraklingel in der Küche und Anschluß an Telefonanlage ist erfolgt. Nun reichts.

Kabelanschluß: Also wenn ich einen Einzelanschluß per Sternverteiler (-12 dB) aufsplitte und in diese Zweige obendrein Stichleitungsdosen (-13 dB) einsetze, wird's Signal schlicht und ergreifend zu schwach. Absolut dümmlich. Da gehören dann Enddosen (-0,4 dB) rein. Außerdem ist der Pegel am Hausanschluß schon zu niedrig. Der Anschluß ist zum Fernsehen damit in der derzeitigen Form unbrauchbar. Wird auch nicht genutzt, schließlich haben wir ne Schüssel.

 

FAZIT: Man sieht: alles in allem keine großen Dinge, die man mit etwas Augenmaß und Sorgfalt von vornherein hätte vermeiden können.

 

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